Der Bibliolog ist eine Methode des jüdischen Amerikaners Peter Pitzele und seiner Frau Susan. Bibliolog geht zurück auf die Tradition der Bibelauslegung als "Midrasch". Der Bibeltext ist "schwarzes Feuer geschrieben auf weißem Feuer". Das schwarze Feuer darf nicht verändert werden, aber das weiße, die Zwischenräume, dürfen mit eigenen Ideen gefüllt werden.
Ein Bibliolog verläuft, kurz gesagt, so: Die Leitung führt erzählerisch in eine biblische Geschichte ein. Dann wird ein Vers der Geschichte gelesen und die gesamten Teilnehmenden in die Rolle einer der handelnden Personen versetzt. Aus dieser Rolle äußern die Teilnehmenden ihre Beiträge zum Text.
Was zum Beispiel dachte Mose, als er mit dem Volk Israel am Schilfmeer ankam und hinter ihnen bereits die Ägypter auftauchten?
Was dachten die Jünger, die nicht mit auif den Berg durften, auf dem Jesus verklärt wurde? Die Äußerungen werden von
der Leitung verstärkt. Die Geschichte geht weiter. Neue Fragen werden gestellt, vielleicht neue Rollen eingenommen. Am Ende ist der Text lebendig geworden.
Ich habe die Methode 1999 von Peter Pitzele gelernt und bin Ausbilder
im
Bibliolog Netzwerk. Der Bibliolog ist zu einer recht verbreiteten Methode geworden, im Gottesdienst, in der Konfirmandenarbeit, in der Schule und vielen anderen
Zusammenhängen, in denen man die Bibel lebendig machen möchte.